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01.

Praxis Andrea Schulz-Meinen

Was ist ein Psychotrauma ?

Ein psychisches Trauma kann als Verletzung durch ein extrem belastendes Ereignis verstanden werden. Solche Ereignisse lösen Gefühle von Angst, Hilflosigkeit, Kontrollverlust, Ohnmacht und Ausgeliefertsein aus. Sie überfordern die normalen Anpassungs- und Bewältigungsstrategien eines Menschen und verursachen Leid, indem sie seelische und körperliche Wunden hinterlassen.

Wenn weder Kampf noch Flucht möglich sind, können sich Körper und Seele der Situation nicht entziehen. Der menschliche Organismus schaltet dann auf eine weitere Überlebensstrategie um: die Dissoziation. Dissoziation ist eine Notfall-Reaktion, bei der der Mensch erstarrt und sich von der Realität abkoppelt. Sie ermöglicht es, nichts mehr zu spüren und Unerträgliches aus dem Alltagsbewusstsein abzuspalten.

Dissoziation

Dissoziation bedeutet die Abspaltung oder Unterbrechung üblicher Funktionen von Bewusstsein, Gedächtnis, Identität oder Wahrnehmung der Umwelt. Bei überwältigendem Stress wird die Verarbeitung des Erlebten behindert, und traumatische Erfahrungen werden in einem speziellen Gedächtnisnetzwerk gespeichert, das sich vom Alltagsgedächtnis unterscheidet.

Dissoziation kann verschiedene Bereiche betreffen. Beispielsweise können alle Details eines Traumas bildhaft erinnert werden, während die dazugehörigen Gefühle und Körperempfindungen fehlen. Umgekehrt können bildhafte Erinnerungen fehlen, während der Körper „erinnerte“ Schmerzen empfindet und Trauma-Gefühle den Organismus überfluten. Manchmal kann das gesamte traumatische Ereignis nicht erinnert werden, und ganze Lebensabschnitte können wie ausgelöscht erscheinen.

Obwohl traumatische Inhalte oft nicht bewusst erinnert werden, beeinflussen sie unser Denken, Fühlen, Verhalten und Handeln. Der Organismus eines traumatisierten Menschen befindet sich in ständiger Alarmbereitschaft, und nichts fühlt sich mehr so an wie zuvor.

 

Posttraumatische Stresssymptome

Posttraumatische Stresssymptome sind Reaktionen, Verhaltensweisen, Überzeugungen, Gedanken und Gefühle, die mit erlittenen traumatischen Erfahrungen verbunden sind. Sie werden besonders durch Reize und Situationen ausgelöst, die an vergangene traumatische Ereignisse erinnern. Posttraumatisches Stresserleben ist weder ein Zeichen von Schwäche noch außergewöhnlich, sondern eine natürliche Reaktion des Körpers und der Psyche auf eine zutiefst belastende Erfahrung.



Posttraumatisches Stresserleben bedeutet

  • Wiedererleben des traumatischen Ereignisses in Form von Flashbacks (Erinnerungsblitze mit einem Gefühl, das Ereignis im Hier und Jetzt wieder zu erleben), Intrusionen (auftauchende Bilder und Gedanken, Alpträume) auch in Form von Gerüchen, Geschmacks- und Körper- und Tastempfindungen die an das traumatische Ereignis erinnern

  • Übererregung in Form von Angst, Wachsamkeit, Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Panik, Weinanfällen, Wutausbrüchen, Konzentrationsstörungen, Zittern, Schwitzen, Herzrasen, Übelkeit, Affektintolleranz etc.

  • Untererregung in Form von Dissoziation (verändertes Erleben der Selbst-, Realitäts- und Zeitwahrnehmung) zeigt sich in körperlicher Taubheit – Unfähigkeit Schmerzen zu empfinden, emotionaler Betäubung, Bewegungs- und Reaktionsunfähigkeit, extremer Distanziertheit, Unfähigkeit zu sprechen oder einen Gedanken zu fassen, Benommenheit, sich von aussen zu beobachten – aus dem Körper zu gehen etc.

  • Vermeidungs- und Rückzugsverhalten von Orten und Tätigkeiten, die etwas mit dem Ereignis zu tun haben oder an das traumatische Ereignis erinnern. Zum Vermeidungsverhalten zählen ebenso: gezielte Überarbeitung, exzessives Putzen, hektische Betriebsamkeit, Drogen-, Medikamenten- oder Alkoholkonsum, Erinnerungslücken (Amnesien) etc.

 

 

Mögliche traumatisierende Ereignisse

 

  • körperlicher, psychischer, sexualisierter und emotionaler Missbrauch – im Kindesalter aber auch später

  • Tod oder Trennung von den Eltern oder wichtigen Bezugspersonen – vor allem vor dem 11 Lebensjahr

  • schwere Vernachlässigung im Kindesalter

  • sexualisierte, organisierte und ritualisierte Gewalt

  • operative Eingriffe, schwere Erkrankungen und deren notwendige Folgebehandlungen

  • häusliche Gewalt, Vergewaltigung

  • traumatisches Geburtserleben, Kaiserschnitt, Fehlgeburt

  • Verlust eines Kindes oder Tod eines nahen Angehörigen

  • Unfälle, Überfälle, Naturkatastrophen, Krieg, Flucht, Folter

und vieles mehr… und es kann auch Helfer, Angehörige, Hinterbliebene und Zeugen durch Miterleben betreffen.

Praxis__Andrea  Schulz-Meinen

Ich biete Ihnen einen geschützten und verlässlichen Rahmen, indem es Raum für Veränderungen und Wachstum gibt und Sie sich gut aufgehoben fühlen können. Ich freue mich auf Ihren Anruf.

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